Die unteren Abschnitte unserer Chromosomen werden Telomere genannt. Ihre Aufgabe ist es, unsere genetischen Informationen zu schützen. Bei jeder Zellteilung tragen die Telomere dazu bei, dass die DNS gesund bleibt.

Die Forscherinnen Elizabeth Blackburn und Elissa Epel haben herausgefunden, dass es vor allem von unserem Lebensstil abhängt, wie intakt die Telomere sind und wie unterstützend das Enzym Telomerase zum Einsatz kommen kann, um die Telomere zu verlängern. Denn je länger die Telomere sind, desto gesünder können wir älter werden.

In ihrem Buch „Die Entschlüsselung des Alterns“ beschreiben die beiden Forscherinnen, wie wir selbst einen gesunden Lebensstil führen können und damit aktiv die Schutzkappen der Telomere vital halten können.

Dauerhafter Stress schadet Telomeren und Telomerase gleichermaßen. Stress verkürzt die Telomere schneller und reduziert die vorhandene Menge an Telomerase. Neben Dauerstress durch zu viel Arbeit, ist hier auch ungesunde Ernährung und psychische Belastung gemeint, sowie negative Denkmuster wie Zynismus oder Grübeln. Mit Hilfe von Bewegung, Entspannungstechniken, Meditation und Sinnfindung, gesundem Schlaf, frischer Ernährung und einem guten sozialen Netzwerk kann das Älterwerden positiv beeinflusst werden.

Elizabeth Blackburn sagt: „Ihre Zellen lauschen Ihren Gedanken!“

Geist, Seele und Körper bilden eine Einheit und unsere Gedanken haben einen großen und tiefgreifenden Einfluss auf unseren Körper und unser Wohlbefinden.

Meditation und Achtsamkeitsübungen, Yoga, Qigong und Tai-Chi weisen alle einen Weg zu mehr Gelassenheit und Zentrierung. Diese Methoden und Haltungen helfen dabei, die oft aufwühlenden Gedanken stiller werden zu lassen, den Geist zu beruhigen, die Atmung zu vertiefen und sich nicht mit jeder Gefühlsregung zu identifizieren. Das ist Medizin für Telomere und ihr Helferenzym die Telomerase.

Studien haben aufgezeigt, dass Meditation die Aktivität der Telomerase verbessert und regelmäßige Meditation das Enzym Telomerase weiter nähren kann.

Um das zu erreichen können Sie in den Alltag eine leichte, doch nicht ganz einfache Übung einbauen:

Richten Sie die Aufmerksamkeit auf den eigenen Atem und verlagern Sie den Fokus von der Außenwelt in die Innenwelt. Wenn Sie möchten, schließen Sie für eine Weile die Augen. Lassen Sie Ihren Körper von selbst einatmen und atmen Sie jedes Mal bewusst aus – ein Atemzug folgt auf den anderen. Nehmen Sie die Bewegungen, die der Atem erzeugt, wahr und verweilen Sie dort für einige Atemzüge.

Nehmen Sie dann auch wahr, was gerade um Sie herum passiert und empfangen Sie mit den Sinnen, was Sie hören und riechen.

Genießen Sie das Erleben, ganz im Moment zu verweilen.

Die Fähigkeit, sich ganz auf den gegenwärtigen Moment und das eigene Erleben zu fokussieren, hat positive Auswirkungen auf unsere Zellen, so die Molekularbiologin Blackburn. Gefühle und Gedanken sind in der Gegenwart verankert und in Übereinstimmung an diesem Ort im jetzigen Moment.

Durch bewusste und tiefe Atmung wird der Nervus Vagus stimuliert, der eine Verbindung zwischen dem Gehirn, den Bauchorganen und dem Sonnengeflecht herstellt.

Je mehr der Geist zur Ruhe kommt, desto besser sorgt der parasympathische Nerv in unserer Körpermitte für innere Stabilität und Entspannung.